50 Jahre Kennedy in Berlin
Fast zwei Jahre nach dem Mauerbau kam US-Präsident John F. Kennedy zu Besuch nach Berlin. Der 26. Juni 1963 ist seitdem in die Geschichte eingegangen, seine Rede über die Freiheit vor dem Berliner Rathaus in Schöneberg ist ein Klassiker geworden. Sie hat das Verhältnis zwischen den Berlinern und den Amerikanern für ewig geprägt.
Nach dem Bau der Mauer im Sommer 1961 um West-Berlin haben die Berliner den westalliierten Streitkräften vorgeworfen, nichts unternommen zu haben. Sie hatten noch in Erinnerung, wie sich die Amerikaner, die Britten und die Franzosen 1948 während der Blokade eingesetzt hatten. Nicht ohne Gefahr haben westalliierte Piloten die 2,5 Milionen Berliner elf Monate lang per Luftwege versorgt, da die sowjetischen Streitkräfte alle Verbindungswege von und nach den drei West-Sektoren blockiert hatten. Washington wendete sich zwar an die Berliner Bevölkerung mit Garantie-Erklärungen, doch hatten sich die Berliner ein konkretes Vorgehen der Beschützer gegenüber des DDR-Regimes und der Sowjetunion gewünscht.
US-Präsident Kennedy zu Besuch in Berlin
Aufgrund der angespannten Stimmung kam US-Präsident Kennedy etwas besorgt nach Berlin. Am Stichtag allerdings wurde er im West-Berlin bejubbelt. Auf der Straßen, wo er mit Willy Brandt und Bundeskanzler Konrad Adenauer im offenen Auto die Mauer am Brandenburger Tor und am Checkpoint Charlie besichtigte, und vor dem Rathaus Schöneberg, wo 450.000 Berliner auf ihn seit Stunden warteten. Der junge charismatische Präsident hielt seine Rede über die Freiheit und endete sie mit den vier Worten, die die Menge zur höchsten Begeisterung brachten. „Ich bin ein Berliner!“
„Dies ist ein großer Tag in der Geschichte unserer Stadt“, hatte Willy Brandt den Menschen vor dem Rathaus Schöneberg gesagt. Mit seinem Besuch hatte Kennedy vor 50 Jahren den Berlinern im geteilten Berlin wieder Mut gegeben und die Unterstützung der Westalliierten versichert. Konkret wurde zuerst nichts gegen die Mauer unternommen – erst Ende 1963/1964 mit den ersten Passierscheinabkommen.
Berlin erinnert an 50 Jahre John F. Kennedy in Berlin mit einem vielfältigen Programm an Veranstaltungen. Hier gibt es eine Übersicht.
US-Präsident Barack Obama in Berlin
50 Jahre nach John F. Kennedy kommt US-Präsident Barack Obama am 18. Juni zu einem Arbeitsbesuch nach Berlin. Geplant ist ein umfangreiches Programm, dessen Höhepunkt für die Berliner Obamas Rede vor dem Brandenburger Tor am 19. Juni gegen 15 Uhr ist. Mit diesem zweiten Besuch bestätigt Barack Obama die enge Beziehung zwischen den USA und Deutschland.